Neuigkeiten aus Swasiland

Neuigkeiten aus Swasiland

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Inzwischen haben wir ein Drittel des Jahres 2017 hinter uns und es ist Zeit zu berichten, was sich in den letzten Monaten in Swasiland getan hat.

Bildung: Bei den Fortbildungen der letzten beiden Jahre für die Betreuerinnen ist uns bewusst geworden, wie wichtig es wäre, unsere Neighbourhood Carepoints mit Bildungsspielzeug auszustatten. Viele der Vorschläge der Referentinnen des Bildungsministeriums Swasiland zur Arbeit mit den Kindern können nicht umgesetzt werden, da es an unseren NCPs  bisher kein Bildungsspielzeug gibt. Nun werden wir durch eine große Spende zumindest an ca. zehn NCPs ein „Pilotprojekt Bildungsspielzeug“ starten können, um dann im Anschluss mit den Betreuerinnen ihre Erfahrungen auszuwerten. Bei unserem Aufenthalt im Sommer werden wir mit einem Ausbildungsprojekt der Kindernothilfe in der Distriktshauptstadt Nhlangano in Kontakt treten, um von den Auszubildenden einen Teil des Spielzeugs herstellen zu lassen. (Puzzle, Puppenmöbel … ) Eine Win-Win-Situation, von der die Auszubildenden wie unsere NCPs profitieren.

Mit einem hochklassigen Vorschulerziehungsprojekt gibt es zudem Gespräche darüber, wie eine Kooperation aussehen könnte. (Ursprünglich ging es uns ja nur um die Betreuung und Versorgung der Waisen. Inzwischen ist aber für uns das Bildungsthema immer mehr in der Vordergrund gerückt – nur so können wir die Kinder auf ihre Zukunft in der Gesellschaft vorbereiten.)

Bookcrazy: Im vergangenen Jahr hatten wir für jeden NCP eine Bilderbuchanthologie auf siSwati drucken lassen – die einzigen Kinderbücher in der Landessprache! – und eine Referentin des Bildungsministeriums Swasiland hat mit den Betreuerinnen der Kinder bei der zweiten mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Frühkindliche Erziehung“ auch über die Bedeutung des Vorlesens, Bilderbuchguckens und Lesens gesprochen. In diesem Jahr wird es nun durch eine sehr großzügige Spende tatsächlich möglich sein, jedem Kind, das in die Schule kommt, ein eigenes Bilderbuch auf siSwati zu schenken. Für Kinder, die sonst praktisch nichts besitzen, erscheint uns das noch viel wichtiger als für Kinder in Deutschland!

Einkommen schaffende Maßnahmen: Seit vielen Jahren sind die Rotarier in der Hauptstadt Mbabane unserem Projekt sehr verbunden – das ist besonders deshalb so wertvoll, weil sie die Situation und die Notwendigkeiten vor Ort sehr genau einschätzen können. Anfang des Jahres ist über ein sogenanntes Global Grant, an dem neben den Rotariern Mbabane zwei Rotary Clubs in Europa beteiligt sind, an 78 Neighbourhood Carepoints ein großartiges Projekt angelaufen, das es mehreren hundert Menschen in den Dörfern  ermöglicht, durch verschiedenste Tätigkeiten (Viehzucht, Hühnerzucht, Anbau bestimmter Produkte, Näharbeiten) ein eigenes Einkommen zu erzielen. Begleitet wird das Ganze durch Kurse zur Buchhaltung.

CANGO: Die Begleitung unseres Projekts durch die Dachorganisation sämtlicher in Swasiland vertretenen NGOs ist im April angelaufen. Auch auf deren Ergebnisse der ersten Monate sind wir gespannt: Was beurteilen sie als schwierig? Wo stimmt unser Ansatz vielleicht nicht? Was kann besser gemacht werden?

Mitarbeiter: Ende des vergangenen Jahres hat die langjährige Mitarbeiterin unseres Projektbüros in Nhlangano, Welile Simelane, ihr zweites Kind bekommen und sich danach zu unserem großen Bedauern entschieden nicht mehr weiter zu arbeiten. An ihrer Stelle wurden zum 1. April zwei neue Mitarbeiter eingestellt, Acorn Mndszebele und  Champion Mpande Mathola, da die Aufgabenfülle gewachsen ist und die Aufgaben neu verteilt wurden. (Bildung, Ernährung Betreuung der ehrenamtlichen Betreuerinnen, Einkommen schaffende Maßnahmen, medizinische Versorgung, Patenschaften….). Wir hoffen, dass sich die neue Aufgabenverteilung bewährt.

Ernährungslage: Für unsere Neighbourhood Carepoints gibt es unglücklicherweise zunächst noch keine Entlastung. Bis Mitte des vergangenen Jahres hatte das World Food Programme (das Hilfsprogramm der Vereinten Nationen) unsere NCPs mit Maismehl beliefert; durch die Dürre und zudem die Notwendigkeit, Flüchtlingslager weltweit zu versorgen, konnte das WFP das ab Juli 2016 nicht mehr leisten. Seitdem müssen wir also selbst für die Ernährung der ca. 4000 Kinder aufkommen. Da uns das finanziell und logistisch vor große Herausforderungen stellt,  stehen wir im regelmäßigen Kontakt mit dem Regionalbüro des WFP, um von dort wieder Unterstützung zu bekommen.

 

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